Das Schloß zu Winteritz - Kaaden-Duppau

Heimatkreis Kaaden- Duppau
Hauptmenü
Direkt zum Seiteninhalt
Hauptmenü
Schloß Winteritz
1295 - heute*
aus dem Heimatbuch
Kaaden - Duppau von Viktor Karell


Schloß Winteritz bei Radonitz im Aubachtal besteht aus zwei Baubestandteilen, dem alten und dem neuen Schloß. Diese sind durch einen verglasten Gang zu einer Einheit verbunden. Das alte Schloß ist viereckig, an drei Ecken mit turmartigen Rondellen versehen und früher mit einem Wassergraben umgeben. An der Westseite sind die Wappen des Grafen Schlick (1547 - 1556) und seiner Gattin Elisabeth Ungnad von Sunneck eingemauert. Das alte Schloß wurde wahrscheinlich im 16. Jahrhundert aus einer alten Feste umgebaut. Das neue Schloß ist ebenfalls im Viereck gebaut, einstöckig und hat auf der Nordseite einen Balkon. Es wurde in den Jahren 1817 - 1823 nach den Plänen des Architekten Moreau von den Baumeistern Wenzl Fuhr aus Kaaden und Siech aus Maschau ausgeführt. Ein Umbau in der heutigen Form erfolgte im Jahre 1868.
Als erster Herr von Schloß Winteritz taucht  urkundlich 1295 ein Ritter Wulco auf. Auch seine Nachkommen hießen so. Ein Nachkomme setzte den Pfarrer von Winteritz ein. Dabei erscheinen erstmals Ernst von Schönburg mit seinen Söhnen und Peter von Maschau als Mitbesitzer der Herrschaft. Aber schon kurze Zeit später erscheint der Kaadner Burggraf und Besitzer von Radonitz auch im Besitz von Winteritz, das er 1415 als Lehen  von König Wenzel IV. nahm und 1418 wieder ins freie Allod zurückerhielt.
Von den Rittern von Kladno ging Schloß Winteritz an Pechanec und Nikolaus über. Bei einer Teilung im Jahre 1147 ging der ganze Besitz an Pechanec, der ihn an die Grafen von Schönburg weitergab, die dann bis zum Anfang des 16. Jahrhundert auf Winteritz saßen. Im Jahre 1505 verkaufte Johann von Schönburg Feste und Gut Winteritz dem böhmischen Oberstkanzler Albrecht von Kolowrat auf Liebstein der sie an Graf Apel von Vitzthum auf Neuschönburg weiterverkaufte. Apel Vitzthum  kam in Feindseligkeiten mit Wilhelm von Duppau auf Willomitz und mußte wegen Falschmünzerei außer Landes fliehen. Die Güter wurden eingezogen und von einem Amtmann verwaltet. König Ferdinand I. verpfändete sie an den Grafen Schlick. Dem Grafen Albrecht Schlick wurde für 18.250 Schock Prager Groschen die ganze Herrschaft im Jahre 1547 erb- und eigentümlich überlassen. Sein Sohn Andreas überließ Winteritz seiner Mutter als Witwensitz. Ihm folgte Albrecht Schlick sein einziger Sohn, der sich mit Katharina, der Tochter des Grafen Sebastian Schlick vermählte. Dieser vermachte die Güter 1592 seiner Gemahlin, von der sie nach einigen Jahren an Hieronymus Schlick kamen. Er vererbte die Besitzungen an Heinrich Mattäus Graf von Thurn.
Dieser verlor nach der Schlacht am Weißen Berg seinen Besitz, Schloß Winteritz wurde aber seiner Gemahlin Susanna Elisabeth von Tiefenbach belassen. 1622 kam das Gut an den Grafen Ferdinand von Nagoll. Nach ihm kam es 1625 an Oberst Graf Wilhelm von Verdugo, welcher Schloß und Herrschaft 1650 dem Grafen Johann Sebastian von Pötting überließ. Nach 14 Jahren ging Winteritz um 100.000 rheinische Gulden an Reichsgraf Johann Anton Losy. Zur Herrschaft Winteritz gehörten damals das Städtchen Radonitz mit den Dörfern Meretitz, Flahae, Weinern, Wiedelitz, Sehrles, Wohnung mit Rittersitz, Roß, Gehae, Rosengarten, Rodbern, Gestob, Brzetitz und andere. Bei seinen Nachkommen blieb die Herrschaft Winteritz mehr als hundert Jahre. Nach dem Aussterben der Grafen von Losymthal kaufte Winteritz 1781 Josef Nikolaus, damals Reichsgraf von Windischgätz, und 1868 kam es in den Besitz der Fürsten Lobkowitz auf Unterberkowitz.
* Schloß Winteritz im Jahre 2007
Verfallender Schloß- Altbau Winteritz
Hl. Josef (geschnitzt von Karl Heger)
Zurück zum Seiteninhalt