kloesterle_porzellanfabrik.jpg (12804 Byte)

Die Graf Thun`sche Porzellanfabrik

aus dem Heimatbuch Kaaden - Duppau von Viktor Karell

Die Graf Thun`sche Porzellanfabrik, eine Gründung des Oberforstmeisters Johann Nikolaus Weber, zählt zu den ältesten Porzellanfabriken in Böhmen. Schon 1793 gelang es in einer Grotte des Schloßgartens in einem Muffelofen das älteste Stück böhmischen Porzellans, eine Tasse samt Teller in violettem Rosa mit der Aufschrift "Vivat Böhmen", herzustellen. Am Anfang waren mit der Errichtung der Fabrik und den Pächtern große Schwierigkeiten zu überwinden. Am 1. Juli 1797 kam mit Christian Nonne aus Ilmenau ein bedeutender Fachmann nach Klösterle.
Durch ihn gelang es, den Bestand der Fabrik zu sichern und den Absatz ihrer Produkte sogar im Ausland durchzusetzen. Nach dem Tode von C.N.Nonne ging die Porzellanfabrik auf Josef Graf von Thun über, der sie durch Pächter weiter betreiben ließ. Der Aufschwung der Fabrik begann aber erst, als 1848 Karl Venier als Direktor angestellt wurde.Zu seinen ersten Versuchen verwendete der Gründer Johann Nikolaus Weber Porzellanerde von Tschirnitz, dann von Kaaden und Flöhau, später wurde das bekannte Zettlitzer Kaolin bezogen. Zur Bearbeitung wurde schon 1794 eine Masse- und Glasermühle im obrigkeitlichen "Schmittenteich" erbaut.

kloesterle_porzellanfabrik02.jpg (13903 Byte)

Klösterle mit Thun´scher Porzellanfabrik

porzellan_kloesterle01.jpg (19358 Byte)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Porzellan aus der "Oswald von Thun´schen Porzellanfabrik zu Klösterle an der Eger"

Ausstellungsstücke im Haus Kaaden, Weißenburg

Vom Jahre 1830 - 1923 war die Massemühle am Fuße des Gemeindeberges. Als Fabrikmarke diente von 1794 - 1803 ein "K" (Klösterle) mit einem Hirschgeweih, auf Webers Hauptberuf Förster hindeutend.Bis 1830 finden wir "TK" (Thun- Klösterle), auch "HK" (Habertitzel - Klösterle) gezeichnet. Nach 1830 hörte die gemalte Marke auf und es wurde mit "TK" gestempelt.Von 1919 ab gab es dann das Warenzeichen TK, darüber dann die Adelskrone und darunter "Thun, Czeskoslovakia".
Während des Zweiten Weltkrieges produzierte die Thun´sche Porzellanfabrik zu 90% für den Export. Fürs Inland wurden Geschirre "Schönheit der Arbeit" produziert.
Im Jahre 1945 hatte das Unternehmen 10 Rundöfen in Betrieb und beschäftigte rund 400 Arbeiter. Im Mai 1945 beschlagnahmten die Tschechen die Manufaktur. Die Beschäftigten wurden bis auf fünf vertrieben. Den letzten Direktor Fritz Pribill traf das Schicksal der Vertreibung im Mai 1946.

Klösterle

Das Schloß Klösterle

Porzellanausstellung im Schloß