Otto Bertl - Kaaden-Duppau

Heimatkreis Kaaden- Duppau
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Der Maler Professor Otto Bertl

Prof. Bertl war ein Sohn unserer Heimat. Er wurde am 21. September 1904 in Sosau, Bezirk Komotau geboren. Bereits in früher Kindheit kam er nach Pohlig. In Dehlau besuchte er die Volksschule, danach die Bürgerschule in Kaaden und anschließend die Lehrerbildungsanstalt in Komotau. Im Jahr 1923 legte er dort seine Matura (Abitur) ab.
Für den Lehrer Bertl begann ein harter Lebensabschnitt. Bedingt durch den 1. Weltkrieg teilte er das Schicksal vieler Junglehrer und hatte keine Lehrstelle. Deshalb mußte O. Bertl in der elterlichen Landwirtschaft hart mit anpacken. In der kurz bemessenen Freizeit schwang er Feder und Pinsel um seinem künstlerischen Empfinden Ausdruck zu verleihen. Bertl malte vorwiegend Landschaften, er fühlte sich aber mit dem Umgang von Feder und Kreidestift am sichersten.
Um seine Neigungen zu steigern, ging O.Bertl auf die Kunstakademie nach Prag. Er wurde Meisterschüler von Prof. Hönig. Dieser war er 3 Jahre lang. Den Abschluß des Studiums absolvierte Bertl mit Diplom und erhielt den 1. Preis der Akademie. 1939 erhielt Bertl von der Preußischen Akademie den "Rom- Preis". Im Jahr 1941 wurde ihm von der Stadt Nürnberg der Albrecht Dürer Preis zuerkannt. 1944 wurde Bertl zum Professor der Kunstgewerbeschule in Prag ernannt. Er hatte damit eine Stufe allgemeiner Anerkennung erklommen. Als Sohn unserer Heimat war er über die Grenzen unseres Lebensraumes hinaus bekannt geworden.  Seine Schöpfungen stehen in Berlin, Nürnberg, Aachen, Frankfurt/M., Wien und in privaten Sammlungen.
Mit der Vertreibung kam Prof. Bertl nach Bad Wilsnack auf dem Gebiet der ehem. DDR. Auf der Basis der veränderten Gesellschaftssituation versuchte er mit Mühe seine künstlerische Laufbahn fortzusetzen. Prof. Bertl wirkte an der Oberschule in Bad Wilsnack, und der Volkshochschule in Wittenberg. Als einer der ersten Künstler begann Bertl eine humanistische antifaschistische Kunst aufzubauen. Innerhalb des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands ging er zu den Arbeitern des Schwermaschinenbaues, studierte ihre Arbeits- und Lebensweise und gestaltete aus diesen Erlebnissen eine eindrucksvolle Holzschnittfolge.
Die neue Gesellschaftsklasse ehrte ihn , sein künstlerisches Streben und seine Werke. Es folgte eine Reihe von stattlichen Aufträgen. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er von 1955- 1969 zum Dozenten an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin ernannt.

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