Zeitgenössische Ansichtskarte aus Saaz: "Kinder sauft´s, die Brauerei braucht leere Fässer" |
Das Hopfenpflückerfest von Eduard Wagner, Kaadner Heimatbrief 7/ 2008 und aus der www.saaz-portal.eu Im Hintergrund: Zillertaler Hochzeitsmarsch |
Das Hopfenfest in Saaz (atec) erinnert uns an ein antiken Bacchanal. Was dem Münchner sein Oktoberfest, ist für den Saazer das Hopfenfest. Schon in früheren Zeiten folgte auf die Hopfenernte das Hopfenkranzfest. Unter Jubelgeschrei und Gesang begleiteten die Hopfenpflücker den mit Hopfenlaub und Fahnen geschmückten letzten Erntewagen in den Wirtschaftshof. Bei ihrer Ankunft krönten sie den Besitze und dessen Gemahlin mit einem aus den schönsten Hopfenzweigen geflochtenen Kranze (Hopfenkranz). | |
Bei Speise und Trank verbrachte man fröhliche Stunden. In der Regel fand sich ein Drehorgelspieler ein - in dessen Ermangelung tat es auch eine Ziehharmonika- , und beim Tanze vergnügten sich daraufhin Jung und Alt. Da Saaz eine größere Stadt war, nahm auch das Hopfenkranzfest bald größere Formen an. |
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Der Hopfenkönig |
Dabei ging es meist lustig zu: Volkslieder wurden gesungen, Märchen und Geschichten wurden erzählt. aren die letzten Ziechen und Körbe mit den duftenden Früchten gefüllt, wurde der stattliche Hopfenkranz gewunden. Dazu verwendete man die schönsten Ranken, Gartenblumen und farbigen Bänder. Die Pferde und Wagen schmückte man mit Blumen. Nun ging es mit Singen und Jauchzen in das Dorf hinein. | |
Wenn dann der Wagen geborgen war, versammelten sich alle in der großen Stube und der Vorschnitter überreichte dem Hopfenbauern den vollen Kranz mit einer Ansprache. Diese klang in Glück- und Segenswünschen aus. Danach erfolgte der Ernteschmaus. Es setzten Gesang, Musik und Tanz die Freuden des Festes fort. |